Startup Week Brandenburg: Events für GründerInnen und Startups Gründen in Brandenburg

Die erste Startup Week Brandenburg – Innovation verbindet!

Tauche ein in das Brandenburger Startup-Ökosystem! Vom 5. bis 9. Mai 2025 findet erstmals die landesweite Startup Week Brandenburg statt.

Brandenburg hat sich als führendes Startup-Ökosystem in Ostdeutschland etabliert und bietet einen fruchtbaren Boden für zukunftsweisende Unternehmensideen. Mit 202 aktiven Startups seit 2019 ist Brandenburg das gründungsstärkste ostdeutsche Bundesland und entwickelt sich zu einem bedeutenden Innovationsmotor.

Das florierende Ökosystem wird durch exzellente Hochschulen und Forschungsinstitutionen gestärkt. Zukunftsweisende Unternehmensideen kommen aus der Wissenschaft und aus dem Berliner Umland wie Teltow oder Wildau sowie aus dem Biotechnologiepark Hennigsdorf (Oberhavel) oder aus der Lausitz mit der Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg.

Entdecke die Zukunft des Unternehmertums in Brandenburg! Die Startup Week 2025 bietet dir:

Inspirierende Founder-Storys: Höhen und Tiefen des Gründerlebens hautnah
Praktische Workshops: Von 3D-Druck bis Venture Capital
Networking-Events: Knüpfe Kontakte bei kühlen Getränken
Expertentalks: Insights zum brandenburgischen Startup-Ökosystem
Matchmaking: Finde dein Gründungsteam oder werde Teil eines bestehenden

Wirf einen Blick ins vielfältige Programm!

Erlebe die geballte Startup Power!

Das Brandenburger Startup-Ökosystem präsentiert erstmals ein beeindruckendes Programm mit über 40 Veranstaltungen in nur fünf Tagen. Die Events decken die Themen Gründung, Wachstum, Innovation und Internationalisierung ab und bieten eine Vielfalt an Formaten - von Workshops, Impulsvorträge, Meetups, Pitches und Networking-Veranstaltungen. Diese finden sowohl vor Ort als auch online statt, um maximale Teilnahme zu ermöglichen

Die Partner der Startup Week Brandenburg 2025

Schirmherrschaft der Veranstaltung durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz (MWAEK)

"Ich freue mich sehr, die Schirmherrschaft für die Startup Week Brandenburg zu übernehmen. Diese Veranstaltung ist ein wichtiger Impulsgeber für unsere dynamische Gründerszene. Startups sind Innovationstreiber und schaffen zukunftsfähige Arbeitsplätze. Mit der Startup Week setzen wir ein klares Signal: Wir unterstützen Gründerinnen und Gründer und stärken den Startup-Standort Brandenburg. Hier kommen kreative Köpfe zusammen, tauschen Ideen aus und knüpfen wertvolle Kontakte. Ich bin überzeugt, dass von dieser Woche wichtige Impulse für unsere Wirtschaft ausgehen werden."

- Schirmherr & Wirtschaftsminister Daniel Keller

Wirtschaftsminister Daniel Keller im Interview

Herr Minister Keller, Sie haben sich dazu bereit erklärt, die Schirmherrschaft der Startup Week Brandenburg 2025 zu übernehmen. Warum haben Sie sofort zugesagt?

Die Landesregierung bekennt sich im aktuellen Koalitionsvertrag zur Förderung Brandenburgs als Startup-Standort. Die Startup Week Brandenburg 2025 verfolgt dieselben Ziele wie die Gründungsoffensive der Landesregierung zur Stärkung des Gründungsstandorts Brandenburg. Ich bin überzeugt, dass die Startup Week Brandenburg eine hervorragende Plattform bietet, um innovative Ideen und Unternehmergeist zu fördern. Die Stärkung der Startup-Szene in unserer Region ist von großer Bedeutung, und ich sehe es als eine wertvolle Gelegenheit, die Zusammenarbeit zwischen Gründungsinteressierten, Startups, Investoren, Wissenschaft und den Unterstützungspartnern des Brandenburger Gründerökosystems zu intensivieren. Aus diesem Grund habe ich nicht gezögert, die Schirmherrschaft für die Startup Week Brandenburg 2025 zu übernehmen.

Mit Blick auf das Land, wie hat sich das Startup-Ökosystem in den letzten Jahren entwickelt? In welchen Bereichen und Branchen sehen Sie derzeit besonders großes Potenzial für Startups in Brandenburg, und welche Rolle nehmen dabei junge Talente ein?

Brandenburg hat sich als attraktiver Standort für Gründungen und Startups etabliert. Das Brandenburger Startup-Ökosystem hat sich in den vergangenen Jahren positiv entwickelt, und wir wollen diese Entwicklung weiter fördern. So wurden laut einer Studie des Startup-Verbands („Next Generation Startup-Neugründungen in Deutschland Januar 2024 – Dezember 2024“) im Jahr 2024 rund 19 % mehr Startups in Brandenburg gegründet als im Vorjahr. Besonders stark vertreten ist dabei der Software-, Gaming- und Bildungsbereich. Brandenburg profitiert von der Nähe zu Berlin, einem bedeutenden Zentrum für Startups. Mit dem gemeinsamen Antrag für „UNITE“ im Rahmen des Leuchtturmwettbewerbs Startup Factories des Bundeswirtschaftsministeriums engagieren sich Brandenburg und Berlin mit dem Ziel, das Startup-Ökosystem weiterzuentwickeln. Junge Talente aus Brandenburger Hochschulen und darüber hinaus spielen dabei eine zentrale Rolle. Ihre Innovationskraft und ihr Engagement sind ein wichtiger Treiber für die Entwicklung des Startup-Ökosystems.

Wie unterstützt das Wirtschaftsministerium aktuell Gründerinnen und Gründer von Startups in Brandenburg? Gibt es konkrete Programme oder Maßnahmen?

Brandenburg ist ein Gründungsland. Um noch mehr Menschen zu motivieren, in Brandenburg zu gründen und unternehmerisch tätig zu werden, hat die Landesregierung 2022 die „Gründungsoffensive Brandenburg“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, das Gründerökosystem zu stärken. Im Rahmen dieser Offensive werden die Gründungstätigkeit und Innovationskraft Brandenburgs im gesamten Land gefördert, die Bedingungen für Unternehmensnachfolgen verbessert, Ideenfindung und Technologietransfer aus Forschungseinrichtungen unterstützt sowie die Voraussetzungen für einen nachhaltigen, krisenfesten und vielfältigen Mittelstand von morgen geschaffen. Unter dem Dach der Gründungsoffensive sind alle Aktivitäten und Unterstützungsangebote des Landes für Existenzgründungen und Unternehmensnachfolgen zusammengefasst.

Schauen wir einmal über den Tellerrand hinaus: Wie kann sich Brandenburg als führender Startup-Standort in Deutschland und Europa positionieren?

Brandenburg unternimmt bereits viele Schritte, um als Standort für Startups und Unternehmen noch attraktiver zu werden. Die bisherigen Erfolge sind das Ergebnis kontinuierlicher Arbeit. Ein Beispiel für die Weiterentwicklung sind die neuen sechs Startup-Zentren, die im ganzen Land etabliert werden. Diese Zentren sollen chancenreiche Startups „fit“ für den Weltmarkt machen. Auch die Novellierung der Richtlinie „Gründung innovativ“ zu Beginn des Jahres wird dazu beitragen, dass Startups noch besser gefördert werden können. All diese Maßnahmen tragen dazu bei, Brandenburg als führenden Startup-Standort in Deutschland und Europa zu positionieren. Auch das gemeinsame UNITE-Projekt von Berlin und Brandenburg mit dem Ziel eines international sichtbaren, wissenschaftsbasierten Innovations- und Startup-Ökosystems wird einen wichtigen Beitrag dazu leisten.

Abschlussfrage: Wir schreiben das Jahr 2050: Welche Innovation wird aus Ihrer Sicht unseren Alltag am stärksten verändern?

Im Jahr 2050 leben die Menschen in Brandenburg in einer digitalisierten, KI gestützten Welt, in der personalisierte, medizinische basierte Technologien die Lebenserwartung erhöhen. Digitale Gesundheitslösungen wie Telemedizin und Wearables helfen uns dabei, Krankheiten vorzubeugen und unsere Gesundheit zu verbessern. Unsere Lebensräume werden zudem von vernetzten, energieeffizienten Smart Homes geprägt sein, die durch Mikroelektronik und über das Internet of Things unseren Alltag optimieren und uns zu einem nachhaltigen, gesünderen und klimaneutraleren Leben führen.

Unsere Botschafter:innen

Lucie Töpfer

"Als Gründerin in der Hardware-Tech-Branche kenne ich die Herausforderungen und Chancen, die Startups begegnen. Ich unterstütze die Startup Week Brandenburg, um andere Gründerinnen und Gründer zu ermutigen, sich diesen spannenden Weg zu trauen und innovative, nachhaltige Lösungen zu schaffen."

Interview

Was war deine persönliche Motivation zu gründen? Hast du auf diesem Weg Unterstützung erhalten?

Meine Motivation war und ist, echten Impact im Bereich Klima, Umwelt und Wirtschaft zu schaffen – nicht nur theoretisch, sondern praktisch. Ich will mit innovativen Technologie neue Wege gehen. Unterstützung im klassischen Sinne habe ich anfangs nicht bekommen. Aber ich hatte das große Glück, einen Co-Gründer zu finden, der als Mitstreiter genauso für das Thema Dekarbonisierungstech brennt wie ich.

Was war bisher deine größte Herausforderung und wie hast du diese gemeistert? Welche Rolle spielen dabei persönliche und berufliche Netzwerke?

Hardware-Tech ist ein sehr anspruchsvolles Gründungsfeld – kapitalintensiv, erklärungsbedürftig und oft schwerer zugänglich für klassische Investoren. Eine gute Finanzierungsstrategie ist hier entscheidend.

Netzwerke spielen generell eine zentrale Rolle. Für mich war es besonders wichtig, das passende Umfeld zu finden – deshalb habe ich das Konzept des Green Impact Networkings entwickelt: eine gezielte Kombination aus themenbasierten Netzwerken, wertebasierten Netzwerken und empowernden Communities. Diese Mischung hat mir geholfen, fachlich weiterzukommen, an meiner Vision dranzubleiben und auch persönlich zu wachsen.

Wie hast du die ersten finanziellen Schritte unternommen? Wie verlief die Ansprache von Investoren oder Förderinstitutionen?

Am Anfang war ich zu stark auf Investoren fokussiert – gerade im Bereich Green Tech in Deutschland ist das aber extrem schwierig, vor allem wenn man bei 0 € Umsatz mit der Suche startet. Auch Bankkredite sind ohne bestehende Strukturen kaum zugänglich. Mein größtes Learning: mit Dienstleistungen starten, Umsätze generieren, gezielt reinvestieren – und sich auf Produkte und Kundennutzen konzentrieren. Weg vom Denken, dass man Investoren braucht. Unternehmerisches Wachstum kann auch anders aussehen – flexibler, unabhängiger und pragmatischer.

Was würdest du anderen Gründerinnen & Gründer raten, die mit dem Gedanken spielen, ebenfalls zu gründen? Was hat dir auf deinem Weg besonders geholfen?

Es wird nie den perfekten Zeitpunkt geben. Lieber klein anfangen, testen, lernen. Man braucht seinen festen Job am Anfang nicht aufgeben. Mir hat besonders geholfen, mich intensiv mit meinem Why auseinanderzusetzen. Die intrinsische Motivation ist entscheidend – vor allem dann, wenn es holprig wird.

Abschlussfrage: Wir schreiben das Jahr 2050: Welche Innovation wird aus deiner Sicht unseren Alltag am stärksten verändern?

Ich glaube, dass wir bis 2050 einen radikalen Wandel erleben werden: Energieerzeugung wird der Umwelt nichts mehr kosten – im Gegenteil. Sie wird aktiv dazu beitragen, CO₂ zu binden, Böden zu regenerieren und Ökosysteme zu stärken. Energie wird nicht nur klimaneutral, sondern klimapositiv. Zudem wird KI zum Helfer in Bereichen, die heute noch analog wirken: Sie optimiert unsere Lebensmittelversorgung, macht Recycling zum automatisierten Rohstoffkreislauf und bringt Handwerk und Bau in eine neue, ressourcenschonende Präzision.

Prof. Dr. Bastian Halecker

"Als gebürtiger Brandenburger setze ich mich dafür ein, das unternehmerische Potenzial Brandenburgs zu heben und die richtigen Akteure zu vernetzen. Ich verstehe mich als Connector zwischen Academia, der Startup- und Tech-Welt sowie Praxispartnern aus Industrie und Mittelstand – für ein starkes Innovationsökosystem in Brandenburg."

Interview

Startups gelten als Treiber von Innovationen. Welche Rolle spielt die Wissenschaft dabei, insbesondere in Brandenburg?

Startups sind die Speerspitze der Innovation: Sie zeichnen sich durch ihre Fähigkeit aus, schnell auf neue Trends, Technologien und gesellschaftliche Herausforderungen zu reagieren. Die Wissenschaft bildet dabei den Ursprung vieler technologischer Entwicklungen – doch Innovation entsteht nicht automatisch dort, wo Wissen generiert wird. Der entscheidende Schritt ist die Überführung reifer Technologien in marktfähige Produkte und Dienstleistungen. Dies gelingt häufig über Startups, bzw. Startup-typische Methoden, die wissenschaftliche Erkenntnisse nutzbar machen und verwerten. Ob das im Rahmen eines eigenen Unternehmens oder durch Kooperationen geschieht, ist situationsabhängig. In Brandenburg kann dieser Transferprozess durch gezielte Vernetzung von Wissenschaftseinrichtungen, regionalen Netzwerken und praxisnahen Formaten weiter gestärkt werden.

Was sind aus deiner Sicht die entscheidenden Erfolgsfaktoren für Startups, die aus der Wissenschaft heraus entstehen? Wie gelingt dabei der Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in marktfähige Geschäftsmodelle?

Wissenschaftliche Gründungen erfordern eine besondere Kombination aus technologischem Verständnis und marktorientierter Denkweise. Erfolgreich ist, wer nicht nur „Lab-to-Market“ denkt, sondern auch erkennt, dass Marktbedürfnisse zurück in die Wissenschaft gespiegelt werden müssen – also ein echter „Market-to-Lab“-Dialog entsteht. Wichtig ist auch ein realistischer Blick auf unternehmerische Potenziale: Nicht jeder Wissenschaftler muss Gründer werden. Vielmehr braucht es passende Rollen, Unterstützung und Formate, um aus exzellentem Wissen tragfähige Geschäftsmodelle zu entwickeln. Entscheidend ist zudem der Zugang zu echten Problemen aus Wirtschaft und Gesellschaft – denn nur so können wissenschaftliche Lösungen ihre Relevanz und Wirkung entfalten.

Welche besonderen Herausforderungen erleben Studierende und Forschende, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen? Wie kann das Wissenschaftssystem hier besser unterstützen? Gibt es Formate oder Best Practices?

Studierende und Forschende stehen oft vor strukturellen und kulturellen Hürden, wenn sie gründen möchten. Hier setzt gute Entrepreneurship Education an: Sie sollte früh, niedrigschwellig und inspirierend sein – eingebettet in den regulären Lehrbetrieb. Inkubatoren und Acceleratoren bieten darüber hinaus geschützte Räume, um erste unternehmerische Schritte zu gehen, Ideen zu testen und Feedback aus dem Markt zu erhalten. Besonders wirksam sind Formate, die interdisziplinäre Teams bilden, praxisnah arbeiten und finanzielle wie ideelle Unterstützung kombinieren. So entsteht ein Umfeld, das mehr Gründungen aus der Wissenschaft hervorbringt – ohne Zwang, aber mit Perspektive.

Wie sieht es im internationalen Vergleich aus? Was machen andere Staaten besser, wovon können wir lernen? Was ist notwendig, um das eigene Potenzial noch stärker auszuschöpfen?

Im internationalen Vergleich zeigt sich: Länder wie die USA setzen stärker auf Risikokapital, Unternehmertum und schnelle Kommerzialisierung von Technologien. Auch europäische Regionen wie Oxford, Cambridge oder München haben durch klar fokussierte Ökosysteme mit hoher Dichte an Talenten, Kapital und Forschungseinrichtungen eine starke Gründungsdynamik. In Deutschland und insbesondere in Brandenburg ist es entscheidend, dass Hochschulen, Städte, Wirtschaft und Politik enger kooperieren – als Ökosystem, nicht als „Egosystem“. Gemeinsame inhaltliche Klammern, z. B. rund um Nachhaltigkeit, Gesundheit oder Digitalisierung, schaffen Orientierung und Synergien. Potsdam etwa bietet großes Potenzial, braucht aber eine klare Strategie, wie dieses Potenzial gebündelt werden kann.

Abschlussfrage: Wir schreiben das Jahr 2050: Welche Innovation wird aus Ihrer Sicht unseren Alltag am stärksten verändern?

Im Jahr 2050 wird aus heutiger Sicht keine einzelne Technologie, sondern eine systemische Innovation unseren Alltag prägen: die durchgängige Integration von KI, Robotik und Automatisierung in unsere Lebens- und Arbeitswelt. Dabei werden wir mit digitalen Assistenten zusammenarbeiten, die unsere Denkweise verstehen, uns ergänzen und entlasten – in Pflege, Bildung, Verwaltung oder kreativen Berufen. Der Mensch bleibt im Zentrum, aber viele Routinen werden verschwinden.

Sebastian Schwenke

"Die Startup Week ist ein super Format, um Innovationen aus Brandenburg sichtbar zu machen und mehr Menschen zu motivieren, sich mit eigenen Ideen selbstständig zu machen. Ich bin überzeugt, dass Startups ein entscheidender Faktor sind, wenn es darum geht unsere Wirtschaft widerstandsfähiger und unsere Gesellschaft lebenswerter zu gestalten."

Interview

Wie wichtig ist der Zugang zu Wagniskapital und welche Rolle nehmen dabei Business Angels ein?

Der Zugang zu Wagniskapital ist essentiell, um Innovationen in Anwendung zu bringen. Corporate Innovation stagniert, sodass wir die notwendige Transformation unserer Wirtschaft meiner Meinung nach nur mit dem Aufbau neuer Firmen gelingen kann. Business Angels - also Privatpersonen, die in Startups investieren - sind dabei die wichtigste Quelle von Wagniskapital in der Frühphase. 74% aller pre-seed Tickets stammen von Business Angels, nicht VCs. Zusätzlich investieren Angels nicht nur Geld, sondern sind essentiell, wenn es um den Wissenstransfer und den Zugang zu Netzwerken und Märkten geht.

Aus der Sicht eines Investors, welche Kriterien sind bei der Bewertung eines Startups entscheidend? Welche typischen Fehler tauchen dabei immer wieder auf und was sollte unbedingt vermieden werden?

Die Size of Opportunity, ein klarer Plan wie man diese angreift und Execution Power. Venture Capital - und dazu zählen auch Business Angel Investments - ist eine Finanzierungsform, die nur für stark wachsende Firmen funktioniert. Viele Gründer:innen verschwenden viel Zeit im Fundraising, nur um festzustellen, dass Venture Capital für sie nicht passt. Auch ist VC für Forschung und Entwicklung eher ungeeignet. Deshalb ist es auch für Angels wichtig, dass erste Umsätze oder zumindest ein solider Proof of Concept vorliegt. Eine „Ich lege los, sobald ich das Geld zusammen habe“-Mentalität mag für Serial Entrepreneurs funktionieren, für first-time founders kein gangbarer Weg. MVP-Bootstrapping wird von Gründenden massiv unterschätzt. Immer dran denken: Am Ende geht es um Umsatz und nicht darum zum Selbstzweck Unternehmen zu bauen.

Welche Trends und Entwicklungen siehst du aktuell im Wagniskapitalmarkt?

Nach der Boom-Zeit 2021 ist Venture Capital in der Frühphase heute deutlich schwieriger zu bekommen. In der Metropolregion Berlin/ Brandenburg ist das Gesamtvolumen von Kapitalrunden <1M€ um 63% von 36,1M€ in 2021 auf 13,4M€ in 2024 eingebrochen. Auch vor diesem Hintergrund sollten sich Gründende die Frage stellen, welcher Finanzierungsmix für ihr Unternehmen sinnvoll ist. Insbesondere Bootstrapping und Fördermittel werden aktuell wieder deutlich attraktiver für Gründende.

Ein Blick in die Zukunft. Wie bleibt Brandenburg ein attraktiver Standort für Startup-Investitionen? Was funktioniert dabei gut, was kann besser werden?

Brandenburg ist auf einem guten Weg, sich als Startup Standort zu etablieren. Gerade das Zusammenspiel aus viel Flächenland und Innovationszentren kann für Startups attraktiv sein. Insbesondere solche Startups, die viel Platz und Fläche benötigen, aber gleichzeitig auf herausragende Forschungseinrichtungen angewiesen sind, werden in Brandenburg fündig. Auch die neuen Startup Zentren und allgemein guten Förderbedingungen machen Brandenburg als Standort für Startups sehr attraktiv. Lediglich bei der Außendarstellung und der Abstimmung zwischen Regionen und Standorten sehe ich noch Verbesserungspotential, um den Startup Standort Brandenburg weiter zu etablieren.

Abschlussfrage: Wir schreiben das Jahr 2050: Welche Innovation wird aus deiner Sicht unseren Alltag am stärksten verändern?

Aus den Erfahrungen, die ich in den letzten 3 Jahren in der Ukraine sammeln durfte, bin ich überzeugt, dass die Digitalisierung in der Verwaltung, Regierung und bei Bürger:innen Services unseren Alltag am stärksten und nachhaltig verändern wird. Das ist vielleicht keine echte Innovation, sondern eher ein Implementierungs-Game, aber ich glaube, dass der Abbau von Barrieren, die Steigerung von Transparenz und gute "User Experiences“ für Bürger:innen unabdingbar sind, um Bürger:innenbeteiligung und das Vertrauen in unsere Demokratie zu stärken.

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Brandenburger Startup Ökosystem in Zahlen und Fakten

Startup-Szene in Brandenburg? Aber sicher! Brandenburg ist das gründungsstärkste ostdeutsche Bundesland und entwickelt sich zu einem bedeutenden Innovationsmotor, insbesondere in zukunftsweisenden Technologiefeldern und der Green Economy. Die meisten Startups sind in den Bereichen Software (22 %), Medizin (17 %) sowie Landwirtschaft, Lebensmittel und Hardware (jeweils 5 %) tätig.

Mehr Infos gibt es im Startup Report Brandenburg.

STARTUP REPORT BRANDENBURG ALS PDF